Eye Movement Integration (EMI)
Eye Movement Integration (EMI) ist eine hoch- und schnellwirksame neurotherapeutische Technik, mit der KlientInnen von der Last ungelöster, nicht integrierter Erinnerungen bei unterschiedlichsten Formen von Traumatisierung befreit werden können. Symptome von Angst, Depression, posttraumatischem Stress und Dissoziation werden deutlich reduziert oder ganz aufgelöst.
Es wird davon ausgegangen, dass die verschiedenen Sinneseindrücke (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Körperwahrnehmung) innerhalb einer traumatischen Situation im Gehirn nicht integriert abgespeichert werden können. Kleine Auslöser (Trigger) im Alltag können dann die traumatische Erinnerung bzw. die dazugehörige körperliche Reaktion reaktivieren.
Das Ziel von EMI ist es eine nachträgliche, neuronale Integration dieser Erinnerungen zu bewirken, so dass sie ihre aufdrängende Qualität verlieren. Der Zugang dazu verläuft über geführte horizontale, vertikale, diagonale und zirkuläre langsame Folgebewegungen der Augen (Smooth Pursuit Eye Movements, SPEMs).
Die multisensorische Repräsentation des Traumas wird verbal und nonverbal zugänglich gemacht und auf allen sensorischen Modalitäten angesprochen. Der Zugang zu unterschiedlichen Ressourcen wird auf diese Weise erleichtert und die Integration der belastenden Erinnerungen sowie der Selbstheilungsprozess in Gang gebracht und gefördert.
In der Regel reicht eine Doppeleinheit, um eine deutliche Besserung der Symptomatik zu erreichen. Forschungsresultate zeigen nach einer Behandlung 48 Prozent Veränderung in den Symptomen, nach zwei Behandlungen 78 Prozent Veränderung in den Symptomen.
EMI soll in die laufende psychotherapeutische Behandlung integriert werden und erweitert somit die Interventionsmöglichkeiten im Rahmen einer Therapie erheblich.
EMI kann sowohl mit Erwachsenen, als auch mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden.